Rechts. Deutsch. Radikal.

Ich sehe eher selten fern. So ist mir die Reportage Rechts. Deutsch. Radikal. von Thilo Mischke auf Pro7 entgangen, welche zur besten Sendezeit und sogar ohne Werbeunterbrechung gesendet wurde. Über einen Kommentar meines früheren Kollegen Jonas Grashey wurde ich darauf aufmerksam. Diese Dokumentation hat mich zu tiefst berührt, verstört, beängstigt. Mir kamen die Tränen und ich bekam Gänsehaut.

Hier ein kurzer Einblick zum Film:

In der Tat war ich ziemlich naiv, was die rechte Szene in Deutschland betrifft. Allein die Sprache! Ich bin mehr als überrascht, welche aggressive Sprache öffentlich in dieser Form verwendet werden darf „Wir werden euch jagen“. Nur zum Verständnis; sie sprechen über Menschen, nicht über Tiere.

Schaut es euch an. Ich empfehle diesen Film dringend. Insbesondere wenn ihr Kinder habt.

Link: ProSieben Spezial: „Rechts. Deutsch. Radikal.“

Nach der Reportage habe ich ein wenig recherchiert. Mich interessierte FÜR was die Rechten stehen und habe mich auf einschlägigen Seiten und Blogs umgesehen.

Solche brutalen Texte zu lesen, hat mich zu tiefst entsetzt. Das geschriebene Wort ist für mich etwas Heiliges, idealerweise Wahres. Allein das so ein Unfug geschrieben werden darf – aber gut, wir haben Meinungsfreiheit. So viel menschenverachtende, frauenfeindliche, rückständigen, homophoben, provokativen, interpretierten, meinungsbildenden Zeilen habe ich – zum Glück – vorher noch nie gelesen.

Als Ziel war dort z.B. genannt, dass man nur in Deutschland bleiben dürfe, wenn auch die Großeltern in Deutschland geboren wären. Ich glaube, ich gehe dann mal packen. Meines Wissens sind meine Großeltern erst nach dem Krieg nach Deutschland gekommen. Und wo sollte ich denn hin? Ich lebe seit 41 Jahren in diesem Land. Und wenn wir wirklich alle „Ausländer“ nach dieser Formel „nach Hause“ schicken, wer hielte dann die deutsche Wirtschaft am Laufen?

Haben wir nichts aus der Geschichte gelernt?

Im Stadtmuseum gibt es eine Ausstellung über die Werbung in der NS-Zeit. Die Parolen der AFD könnten dort abgeschrieben sein.

Die Würde des MENSCHEN ist unantastbar.

Im Artikel 1 des Grundgesetzes steht des Menschen, nicht des Deutschen.

… und mein Leben hier in München wäre ziemlich einsam. Gebürtig stammt der Großteil meines Freundeskreises aus Italien, Russland, Slowakei, Ukraine, Kasachstan, Türkei, Rumänien, Portugal…
Ich liebe es, über die verschiedenen Kulturen und Bräuche zu erfahren. So stoße ich z.B. nun meist mit der linken Hand an, weil dies gut für die Liebe ist (ein russischer Brauch).

Ich habe für mich persönlich entschieden, mich ab sofort gegen rechts zu engagieren. Ignoranz und / oder Wegsehen hat fatale Folgen.

Linktipps

ProSieben Spezial: „Rechts. Deutsch. Radikal.“ (Film)
Thilo Mischke hat in den vergangenen 18 Monaten innerhalb rechter Netzwerke recherchiert und Anhänger verschiedener Gruppierungen getroffen. Er geht der Frage nach: „Ist unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Gefahr?“

187 Schicksale (Zeitungsartikel)
Wer sind die vielen Menschen, die seit der Wiedervereinigung von rechten Gewalttätern umgebracht wurden? Wir dokumentieren alle Opfer und Taten.

Exit Deutschland (Webseite)
EXIT-Deutschland ist eine Initiative, welche Menschen hilft, die mit dem Rechtsextremismus brechen und sich ein neues Leben aufbauen wollen.

Rot wie die Liebe…

Soeben bin ich über einen Test zur Lieblingsfarbe gestolpert.

Hier das wirklich treffende Ergebnis:

Was ist das erste Wort, das man mit Rot assoziiert? Leidenschaft! In der Liebe (ein Herz wird meistens rot ausgemalt), im Kampf (man streitet sich bis aufs Blut) und in der Natur (das rote Feuer, das alles niederbrennt). Genauso haben Rotliebhaber zwei Seiten: die Leidenschaft, die antreibt und zu Höchstleistungen animiert und dann die Wut, Rache und die Zerstörungskraft. Dieser Mensch ist eine Erscheinung, setzt sich mit ganzem Herzen für seine Leidenschaften ein, liebt innig und intensiv, aber kann genauso schnell in das Gegenteil verfallen. Rot ist keine Entspannung – Rot ist immer Abenteuer.

Zum Glück habe ich kürzlich gelernt, mit meiner Wut umzugehen.