Luxussorgen vom Feinsten

Bei meinem aktuellen Auftrag bewege ich mich in riesigen Schritten rückwärts, was meine Lebensqualität angeht. Nicht das ich es vorher nicht gewusst hätte, jedoch war ich ursprünglich nur für drei Wochen gebucht. Das hätte gepasst, doch zwischenzeitlich sind es bereits zehn Wochen.

Seit heute nun muss ich pünktlich um 8:45 Uhr im Büro sein. Wie mich feste Arbeitszeiten stressen! Wenn morgens ein Kaninchen durch meinen Garten hoppelt, möchte ich doch schauen wo es wohnt – und nicht schon wieder nach dem Bus rennen müssen. 

Und um wirklich pünktlich zu sein, habe ich 20 Minuten Puffer eingebaut. Das heißt ich starte nun eine ganze Stunde früher; also heute weder Gitarre geübt noch Wäsche aufgehängt.

Daneben musste ich im Dunkeln Gassi gehen und die Busse und U-Bahnen sind um diese Zeit brechend voll – wo ich doch Prinzessin-berühr-mich-nicht und auch noch etepetete bin. Es gibt Schöneres.

Die Agentur gibt sich alle Mühe, um mich für eine Festanstellung zu gewinnen. Auch wenn der Job Spaß macht, ist er doch genau das was ich nicht möchte. 

  • Raucherbüro (wenn auch nur in der Küche, es stinkt trotzdem)
  • Arbeitszeiten 50h +
  • Anrufe im Privatleben 
  • WhatsApp-Nachrichten am Wochenende 
  • FESTE Arbeitszeiten IM BÜRO (natürlich nach oben offen)
  • schlaflose Nächte
  • Überstunden sind bei Angestellten inklusive 

Seit ich diesen Job mache, habe ich nahezu kein Privatleben mehr. Der Gitarrenunterricht ist eigentlich für die Katz‘, da ich am Abend einfach keine Kapazitäten mehr habe. Ähnliches gilt für mein Karatetraining – so es denn überhaupt Sinn macht, so spät noch hinzufahren.

Aber gut, das Honorar ist excellent. Meine nächste Weiterbildung ist somit bereits finanziert. Und in zwei Wochen ist der Spuk vorbei. 

Jammern auf hohem Niveau…

6 Kommentare zu “Luxussorgen vom Feinsten

  1. Da bin ich das Gegenteil. Als frei Schaffender würde ich den ganzen Tag meinen Hintern nicht hoch bekommen und gnadenlos verhungern. Ich hätte zuviel Ablenkung nebenbei, für mich braucht es den sanften Druck von oben.

    Gefällt 1 Person

  2. Pingback: München erleben: Entspannung. | Münchner Muse

  3. Pingback: Rück- und Ausblick | Münchner Muse

Hinterlasse einen Kommentar