Warum bin ich verheiratet?

Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt, glücklich allein, ist die Liebe die lebt.

Das war bereits das Zitat in der Einladung unserer Hochzeit. Und es gilt noch heute.

Am Wochenende fragte mich mein Jugendschwarm – wir sahen uns nach ca. 30 Jahren auf einem Klassentreffen wieder – warum ich verheiratet wäre.

Diese Frage wurde mir bislang noch nicht gestellt und ich war erst einmal perplex. Meine äußerst eloquente Antwort lautete: „Weil ich einen tollen Menschen gefunden habe.“ Mit dieser Antwort waren meine Gesprächspartner eher unzufrieden. So setzte ich nach mit „Geld war sicher nicht der Anlass. Davon habe ich selbst genug.“ Okay, das übe ich nochmal… 😊

… und so wabert diese Frage nun schon ein paar Tage durch mein Hirn. Die Antwort wird aber nicht viel besser. Ich bin verheiratet, weil ich eine hoffnungslose Romantikerin bin. Mein Mann ist mein Seelenverwandter. Nahezu niemand kennt mich so gut wie er. Oft denkt er meine Gedanken bereits vor mir.

„I love you forever“. Wie oft habe ich diesen Satz auf die Schulbank gekritzelt? Dabei war bereits in der Schulzeit „forever“ äußerst kurzlebig und wandelbar. Forever ist eine seeeeehr lange Zeit, so viel kann geschehen, dass ein forever sehr abkürzen würde. Für mich gilt, ich genieße unseren gemeinsamen Weg, solange er eben dauert. Eigentlich ist meine Ehe ja ein eskalierter one night stand. Da plane ich einmal einen one night stand (denn mit diesem Hallodri wird sicher nicht mehr draus werden, aber ich hatte so Lust auf ihn. Er hatte mich wochenlang hofiert, ohne mir zu nahe zu kommen.) und dann hielt es einfach – nun schon seit 24 Jahren.

Eine Heirat stand nie in auf meinem Lebensplan; ja nicht mal ein Mann. Die einzigen Ziele waren ein Cabrio und ein Hund. Aus dem Cabrio wurde eine traumhaft schöne, knallrote Vespa und Hunde sind immer an meiner Seite. Der Song „Sehnsucht ist unheilbar“ beschreibt meine Lebensmotto ziemlich gut: „Sie wollte nie ein, Nein“ akzeptieren, sie wollte nie die Neugier verlieren“.

Eine Ehe verstehe ich als Commitment, als Entscheidung. Das ist mein Partner, mit ihm möchte ich durchs Leben gehen. Natürlich gab und gibt es Höhen und Tiefen. Und wenn es mal kracht, dann steht am Ende nahezu kein Stein mehr auf dem anderen. Die letzte Krise ist gerade frisch überwunden.
Das Geheimnis unserer langen Beziehung ist der beiderseitige Wunsch, dass es funktioniert und Wohlwollen. Sehr viel Wohlwollen beiderseits.

Er ist die Liebe meines Lebens. Auch wenn wir uns vielleicht irgendwann doch noch trennen sollten, glaube ich nicht, dass ich noch einmal heiraten würde. Wer sollte ihm denn das Wasser reichen können? Wir sind gemeinsam gereift, haben gleiche Werte und Vorstellungen. Er lässt mir die Freiheit, welche ich brauche. Eine „Leine“ oder goldenen Käfig würde ich nicht akzeptieren. Einen wundervollen Menschen so lange an meiner Seite zu haben, ist ein einmaliges Erlebnis, glaube ich. Mal ganz davon abgesehen, dass ich im Hinblick auf Umgangsformen sehr verwöhnt bin. Es ist für mich selbstverständlich, als Prinzessin behandelt zu werden. Ich genieße es sehr.
Würde ein anderer Partner meine zeitintensiven Interessen (z.B. 3 x Training pro Woche) und Projekte unterstützen? Es ist völlig klar, dass wenn ein Anruf der Streunerhilfe Sizilien kommt, dies oberste Priorität hat. Ich entweder stundenlang am Telefon hänge, um das Netzwerk einzuschalten oder wir irgendeine arme Seele beherbergen, einfangen, füttern…
Ganz zu schweigen davon, wenn ich anderweitig „im Tunnel“ bin. Wenn ich beispielsweise im Job eine Großveranstaltung verantworte oder mich auf meinen 1. DAN vorbereitete, bin / war ich sicher nicht die angenehmste Partnerin.

Oft reagieren Leute verwundert, wenn sie erfahren, dass ich verheiratet bin. „Du wirkst gar nicht verheiratet.“ Bis heute habe ich nicht verstanden, was damit gemeint ist. Letztlich gestaltet sich jeder sein Leben selbst. Unabhängigkeit ist meine höchste Priorität. Das geht auch in einer Ehe. Sehr viel bin ich unterwegs, oft auch allein, doch zu Hause erwartet mich mein Mann; mein Fels in der Brandung, mein Hafen, meine Docking Station.

Fazit: Ich bin verheiratet, weil ich einen besonderen Menschen an meiner Seite habe, mit dem ich mein Leben verbringen möchte.

Foto von Marcio Norris:https://www.pexels.com/de-de/foto/gold-eheringe-auf-sand-3488259/

Rück- und Ausblick

2015

Wenn ich an das vergangene Jahr denke, gibt es zwei große Themen. Mein Coaching – um als HSP besser klar zu kommen – und unglaublich viel Arbeit.

Mein Ziel – einen zufriedenstellenden Job zu finden – habe ich nicht erreicht. Ein Projekt habe ich vorzeitig beendet und drei Feststellenangebote abgelehnt. Meine langfristige, detailliert durchorganisierte Strategie wieder an mein altes Projekt zu kommen, ist gescheitert. Dennoch war es beruflich gesehen, mein bisher erfolgreichstes Jahr. Allerdings habe ich dabei schlichtweg vergessen, Urlaub einzuplanen. So hatte ich im vergangenen Jahr bei ca. 400 Überstunden (das sind zehn Arbeitswochen!) nur zweimal eine Woche Urlaub. Das war nicht ganz ausreichend, wie ich am Jahresende wirklich gespürt habe.

Positiv zu sehen ist, dass ich gelernt habe, mich besser einzuschätzen. So habe ich einen vermeintlichen Traumjob abgesagt. Jedoch hatte meine Neugier dann doch gesiegt und ich habe als Freiberufler dort gearbeitet. Statt den geplanten drei Wochen waren es letztlich zehn. Und es kam tatsächlich wie befürchtet; mein Leben bestand nur noch aus Arbeit und ein bisschen Schlaf. Wofür das alles? Nur damit ich sagen kann „Ich arbeite als Projektmanager in einer schicken Agentur.“? Ja wirklich nicht.

Zwei wichtige Meinungen waren mir in 2015 begegnet. Ich denke noch immer darüber nach.

„Wo auch immer Du hingehst, Du nimmst Dich immer mit.“

&

„Wenn Du selbst Deine Grenzen nicht kennst, woher sollen sie andere kennen?“

Zwei Bücher haben mich in 2015 schwer beschäftigt, ich möchte sie jedem Hochsensiblen ans Herz legen.

Das Vielfühler Buch“ von Petra Tomschi.
Ein Buch, welches die vielen Facetten der Hochsensibilität beschreibt. Es ist einfacher, zu lesen warum man wie tickt, als alles selbst herausfinden zu müssen.

Sowie

Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“ von Barbara Sher.
Dieses Buch ist eine Anleitung für Scannerpersönlichkeiten. Wie kann man seine zig Interessen so koordinieren, dass man nicht immer die Sorge hat, etwas anderes zu verpassen.

Ein weiteres Highlight in 2015 war unsere Londonreise. Während ich nahezu jeden Winkel Italiens kenne, hatte ich bisher selten den Wunsch nach anderen Reisezielen. Umso überraschter war ich, dass ich mich auf der Stelle in London verliebt habe. Eine Stadt, welche mich bisher nur wenig interessierte. So freue mich auf zwei weitere Kurzreisen in 2016.

2016 – reisen, entspannen und genießen

Nachdem ich im vergangenen Jahr meine Grenzen deutlich überschritten habe, soll 2016 im Zeichen der Muse und des Genusses stehen. Priorität: Lebensqualität.

Allerdings gelingt mir das mit der Muse nicht so einfach. Bereits jetzt ist das erste Quartal ziemlich verplant. Es wird wieder einen neuen Auftrag bei einem vermutlich wieder neuen Unternehmen geben. Ende Januar starte ich meine nächste Weiterbildung zum „Projektmanager 2.0“ und allein für den Januar habe ich zwei weitere Workshops, eine Lesung, einen Karatelehrgang sowie meinen ersten Auftrag als Seminartester. Es gibt einfach so viel zu sehen, entdecken und zu lernen…
*Vorfreude*

Zitat des Tages: „Fordere viel von Dir selbst und erwarte wenig von anderen, so wird Dir mancher Ärger erspart bleiben.“

Diese weisen Worten stammen von Konfuzius.

Vielleicht sollte ich sie mir an den Badezimmerspiegel schreiben?

Leider stelle ich an andere die gleichen hohen Ansprüche wie an mich selbst – und werde zwangsläufig des Öfteren enttäuscht.

Was so in Kinderbüchern drin steckt

Welch schöner Artikel, mit ganz wundervollen Kinderbuchzitaten!

meinesichtderwelt

Kürzlich habe ich bei einer Folge Lauras Stern gelernt, wie wichtig es ist, sich und anderen kleine Lügen einzugestehen, sich dafür zu entschuldigen. Vor allem, wenn man den kleinen Bruder angeschwindelt hat, um seine Ruhe zu haben. Da ertappt man sich durchaus als Erwachsene, denn kann schon mal vorkommen, dass man die Kleinen anschwindelt, um sich Ruhe zu verschaffen, um ein vorher gegebenes Versprechen nicht einhalten zu müssen, …

Und inspiriert von einem englischen Artikel habe ich nach Lebensweisheiten in Kinderbüchern gestöbert:

„Wenn wir träumen, betreten wir eine Welt, die ganz und gar uns gehört.“ (Joanne K Rawling / Albus Dumbledore in Harry Potter)

„Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit.“ (Michael Ende / Momo)

„An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur die Schuld, die ihn begehen, sondern auch diejenigen, die ihn nicht verhindern.“ (Erich Kästner / Das fliegende Klassenzimmer)

„Wenn Du wütend bist…

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