Rechts. Deutsch. Radikal.

Ich sehe eher selten fern. So ist mir die Reportage Rechts. Deutsch. Radikal. von Thilo Mischke auf Pro7 entgangen, welche zur besten Sendezeit und sogar ohne Werbeunterbrechung gesendet wurde. Über einen Kommentar meines früheren Kollegen Jonas Grashey wurde ich darauf aufmerksam. Diese Dokumentation hat mich zu tiefst berührt, verstört, beängstigt. Mir kamen die Tränen und ich bekam Gänsehaut.

Hier ein kurzer Einblick zum Film:

In der Tat war ich ziemlich naiv, was die rechte Szene in Deutschland betrifft. Allein die Sprache! Ich bin mehr als überrascht, welche aggressive Sprache öffentlich in dieser Form verwendet werden darf „Wir werden euch jagen“. Nur zum Verständnis; sie sprechen über Menschen, nicht über Tiere.

Schaut es euch an. Ich empfehle diesen Film dringend. Insbesondere wenn ihr Kinder habt.

Link: ProSieben Spezial: „Rechts. Deutsch. Radikal.“

Nach der Reportage habe ich ein wenig recherchiert. Mich interessierte FÜR was die Rechten stehen und habe mich auf einschlägigen Seiten und Blogs umgesehen.

Solche brutalen Texte zu lesen, hat mich zu tiefst entsetzt. Das geschriebene Wort ist für mich etwas Heiliges, idealerweise Wahres. Allein das so ein Unfug geschrieben werden darf – aber gut, wir haben Meinungsfreiheit. So viel menschenverachtende, frauenfeindliche, rückständigen, homophoben, provokativen, interpretierten, meinungsbildenden Zeilen habe ich – zum Glück – vorher noch nie gelesen.

Als Ziel war dort z.B. genannt, dass man nur in Deutschland bleiben dürfe, wenn auch die Großeltern in Deutschland geboren wären. Ich glaube, ich gehe dann mal packen. Meines Wissens sind meine Großeltern erst nach dem Krieg nach Deutschland gekommen. Und wo sollte ich denn hin? Ich lebe seit 41 Jahren in diesem Land. Und wenn wir wirklich alle „Ausländer“ nach dieser Formel „nach Hause“ schicken, wer hielte dann die deutsche Wirtschaft am Laufen?

Haben wir nichts aus der Geschichte gelernt?

Im Stadtmuseum gibt es eine Ausstellung über die Werbung in der NS-Zeit. Die Parolen der AFD könnten dort abgeschrieben sein.

Die Würde des MENSCHEN ist unantastbar.

Im Artikel 1 des Grundgesetzes steht des Menschen, nicht des Deutschen.

… und mein Leben hier in München wäre ziemlich einsam. Gebürtig stammt der Großteil meines Freundeskreises aus Italien, Russland, Slowakei, Ukraine, Kasachstan, Türkei, Rumänien, Portugal…
Ich liebe es, über die verschiedenen Kulturen und Bräuche zu erfahren. So stoße ich z.B. nun meist mit der linken Hand an, weil dies gut für die Liebe ist (ein russischer Brauch).

Ich habe für mich persönlich entschieden, mich ab sofort gegen rechts zu engagieren. Ignoranz und / oder Wegsehen hat fatale Folgen.

Linktipps

ProSieben Spezial: „Rechts. Deutsch. Radikal.“ (Film)
Thilo Mischke hat in den vergangenen 18 Monaten innerhalb rechter Netzwerke recherchiert und Anhänger verschiedener Gruppierungen getroffen. Er geht der Frage nach: „Ist unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Gefahr?“

187 Schicksale (Zeitungsartikel)
Wer sind die vielen Menschen, die seit der Wiedervereinigung von rechten Gewalttätern umgebracht wurden? Wir dokumentieren alle Opfer und Taten.

Exit Deutschland (Webseite)
EXIT-Deutschland ist eine Initiative, welche Menschen hilft, die mit dem Rechtsextremismus brechen und sich ein neues Leben aufbauen wollen.

Warum bin ich verheiratet?

Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt, glücklich allein, ist die Liebe die lebt.

Das war bereits das Zitat in der Einladung unserer Hochzeit. Und es gilt noch heute.

Am Wochenende fragte mich mein Jugendschwarm – wir sahen uns nach ca. 30 Jahren auf einem Klassentreffen wieder – warum ich verheiratet wäre.

Diese Frage wurde mir bislang noch nicht gestellt und ich war erst einmal perplex. Meine äußerst eloquente Antwort lautete: „Weil ich einen tollen Menschen gefunden habe.“ Mit dieser Antwort waren meine Gesprächspartner eher unzufrieden. So setzte ich nach mit „Geld war sicher nicht der Anlass. Davon habe ich selbst genug.“ Okay, das übe ich nochmal… 😊

… und so wabert diese Frage nun schon ein paar Tage durch mein Hirn. Die Antwort wird aber nicht viel besser. Ich bin verheiratet, weil ich eine hoffnungslose Romantikerin bin. Mein Mann ist mein Seelenverwandter. Nahezu niemand kennt mich so gut wie er. Oft denkt er meine Gedanken bereits vor mir.

„I love you forever“. Wie oft habe ich diesen Satz auf die Schulbank gekritzelt? Dabei war bereits in der Schulzeit „forever“ äußerst kurzlebig und wandelbar. Forever ist eine seeeeehr lange Zeit, so viel kann geschehen, dass ein forever sehr abkürzen würde. Für mich gilt, ich genieße unseren gemeinsamen Weg, solange er eben dauert. Eigentlich ist meine Ehe ja ein eskalierter one night stand. Da plane ich einmal einen one night stand (denn mit diesem Hallodri wird sicher nicht mehr draus werden, aber ich hatte so Lust auf ihn. Er hatte mich wochenlang hofiert, ohne mir zu nahe zu kommen.) und dann hielt es einfach – nun schon seit 24 Jahren.

Eine Heirat stand nie in auf meinem Lebensplan; ja nicht mal ein Mann. Die einzigen Ziele waren ein Cabrio und ein Hund. Aus dem Cabrio wurde eine traumhaft schöne, knallrote Vespa und Hunde sind immer an meiner Seite. Der Song „Sehnsucht ist unheilbar“ beschreibt meine Lebensmotto ziemlich gut: „Sie wollte nie ein, Nein“ akzeptieren, sie wollte nie die Neugier verlieren“.

Eine Ehe verstehe ich als Commitment, als Entscheidung. Das ist mein Partner, mit ihm möchte ich durchs Leben gehen. Natürlich gab und gibt es Höhen und Tiefen. Und wenn es mal kracht, dann steht am Ende nahezu kein Stein mehr auf dem anderen. Die letzte Krise ist gerade frisch überwunden.
Das Geheimnis unserer langen Beziehung ist der beiderseitige Wunsch, dass es funktioniert und Wohlwollen. Sehr viel Wohlwollen beiderseits.

Er ist die Liebe meines Lebens. Auch wenn wir uns vielleicht irgendwann doch noch trennen sollten, glaube ich nicht, dass ich noch einmal heiraten würde. Wer sollte ihm denn das Wasser reichen können? Wir sind gemeinsam gereift, haben gleiche Werte und Vorstellungen. Er lässt mir die Freiheit, welche ich brauche. Eine „Leine“ oder goldenen Käfig würde ich nicht akzeptieren. Einen wundervollen Menschen so lange an meiner Seite zu haben, ist ein einmaliges Erlebnis, glaube ich. Mal ganz davon abgesehen, dass ich im Hinblick auf Umgangsformen sehr verwöhnt bin. Es ist für mich selbstverständlich, als Prinzessin behandelt zu werden. Ich genieße es sehr.
Würde ein anderer Partner meine zeitintensiven Interessen (z.B. 3 x Training pro Woche) und Projekte unterstützen? Es ist völlig klar, dass wenn ein Anruf der Streunerhilfe Sizilien kommt, dies oberste Priorität hat. Ich entweder stundenlang am Telefon hänge, um das Netzwerk einzuschalten oder wir irgendeine arme Seele beherbergen, einfangen, füttern…
Ganz zu schweigen davon, wenn ich anderweitig „im Tunnel“ bin. Wenn ich beispielsweise im Job eine Großveranstaltung verantworte oder mich auf meinen 1. DAN vorbereitete, bin / war ich sicher nicht die angenehmste Partnerin.

Oft reagieren Leute verwundert, wenn sie erfahren, dass ich verheiratet bin. „Du wirkst gar nicht verheiratet.“ Bis heute habe ich nicht verstanden, was damit gemeint ist. Letztlich gestaltet sich jeder sein Leben selbst. Unabhängigkeit ist meine höchste Priorität. Das geht auch in einer Ehe. Sehr viel bin ich unterwegs, oft auch allein, doch zu Hause erwartet mich mein Mann; mein Fels in der Brandung, mein Hafen, meine Docking Station.

Fazit: Ich bin verheiratet, weil ich einen besonderen Menschen an meiner Seite habe, mit dem ich mein Leben verbringen möchte.

Foto von Marcio Norris:https://www.pexels.com/de-de/foto/gold-eheringe-auf-sand-3488259/

Novembermood.

Also ich bin für Winterschlaf! Erst Speck anfressen,
dann monatelang ausschlafen und
im Frühjahr ausgeruht und gertenschlank aufwachen.

Diese Vorstellung gefällt mir außerordentlich gut. Schade, dass das so nicht funktioniert. Der November ist für mich mit seinen langen und dunklen Tagen der gefühlt längste Monat. Im Büro herrscht der absolute Termindruck. So überlegte ich mir, wie ich mir die finstere Zeit bis zum leuchtenden Advent ein wenig versüßen könnte. Folgende Selfcare-Strategie / Bucketlist habe ich mir überlegt.

Highlights im November:

  • Maroni naschen
  • dem tristen Grau mit einem Besuch beim Spanier trotzen; Paella & Sangria genießen
  • Saunabesuch
  • extra lange Gassirunden
  • den ersten Glühwein trinken
  • Kaiserschmarrn essen
  • quietschbunte Gummistiefel tragen
  • ein Kinderbuch lesen
  • ein Konzert besuchen
  • den Sonnenauf- und -untergang bestaunen
  • den Mond beobachten

Vielleicht ist ja eine Inspiration auch für dich dabei. Es sind nur 30 Tage, dann wird zumindest der Alltag wieder leuchtend.

Von der Schönheit des Augenblicks

Inspiriert vom wunderbaren Blog „Katjas Notizen“ möchte ich wieder regelmäßig schreiben. Schaut mal bei ihr vorbei. Auf mich wirken ihre Zeilen wie ein Kurzurlaub.

Es ist acht Uhr morgens. Ich genieße die Freude des Augenblicks. Dieser Morgen ist so schön, dass ich ihn festhalten möchte. Kürzlich kam ich auf die revolutionäre Idee, dass ich auch per Hand schreiben könne. Et voila.

Soeben tauschte ich erst einmal die Patrone in meinem Lieblingsfüller. Die Tintenfarben verlaufen nun vom vorherigen Violett zum jetzigen Grün. Ein einfaches Königsblau wäre auch zu langweilig. Es dürfen schon lebendigere Farben wie Orange, Pink, Purpur, Türkis oder Grün sein.

Immer öfter übe ich, im Moment zu leben. Und da ist es gerade hyggelig schön. Eingekuschelt in meine warme Bettdecke bestaune ich den Tanz der Schneeflocken. Direkt an der Scheibe schweben sie sanft hernieder, während die Flocken weiter hinten wild im Wind toben.

Auf dem Nachttisch steht bereits der zweite Latte Macchiato Noccia, neben der eleganten Nachtischleuchte, welche sanftes Licht in diesen frühen Morgenstunden spendiert. Wie dekadent, zwei Kaffeegläser am Bett – mit viel Liebe zubereitet vom Traummann.

Um das wunderschöne Morgenkonzert der Vögel zu lauschen, öffne ich jeden Morgen frühzeitig das Fenster; Seelenmusik und kühler, frischer Sauerstoff. Eigentlich wollte ich mit dem Glücksdrachen statt dem Sonnenaufgang heute mal die Dämmerung begrüßen. Gegen fünf Uhr war ich wach, las und wartete auf den ersten Lichtstreif des Tages, als plötzlich ein Regenguss losbrach.

Planänderung: bis der Tag erwacht, oder die Hundeblase drückt, werde ich den Tag im Bett mit Lesen und Schreiben verbringen. In diesen Zeiten wird mir langsam bewusst, was für ein unglaublicher Luxus es ist, frei über meine Zeit verfügen zu können. Ich bin außerordentlich dankbar dafür.

Der Traummann schläft und der Glücksdrache träumt noch – allerbeste Voraussetzungen, um mich ganz der Magie der Buchstaben hinzugeben. Aktuelle nehme ich im Roman „Die Glücksreisenden“ am Leben einer ostfriesischen Großfamilie teil. Was bin ich Gutenberg dankbar, dass er den Buchdruck erfunden hat.

Oktober 2020 – Inspirationen

Hier ein paar Themen, welche mich diesen Monat beschäftigt haben. Vielleicht interessiert dich etwas davon.

  • Spezial: „Rechts. Deutsch. Radikal.“ (Film)
    Thilo Mischke hat in den vergangenen 18 Monaten innerhalb rechter Netzwerke recherchiert und Anhänger verschiedener Gruppierungen getroffen. Er geht der Frage nach: „Ist unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Gefahr?“

  • 187 Schicksale (Zeitungsartikel)
    Wer sind die vielen Menschen, die seit der Wiedervereinigung von rechten Gewalttätern umgebracht wurden? Wir dokumentieren alle Opfer und Taten.

  • Wayguard (App)
    WayGuard ist eine Begleit-App für unterwegs. Die Begleitung erfolgt virtuell mit Hilfe einer befreundeten Person oder jemanden aus dem WayGuard-Team. Die Begleitperson sieht den Live-Standort. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit der anderen Person zu telefonieren. Sollte ein Ernstfall einmal eintreten, kann direkt über WayGuard der Notruf ausgelöst werden. Der aktuelle GPS-Standort wird dann direkt an eine professionelle Leitstelle weitergegeben.

  • Mehr Frauen in Führung? Was dann? (Podcast)
    Mal angenommen, es gibt so viele Chefinnen wie Chefs. Sind Unternehmen dann erfolgreicher? Wird die Politik besser? Und: Klappt Gleichstellung nur mit einer Frauenquote? Ein Gedankenexperiment.

  • Wie Schneewittchen unseren Selbstwert beeinflusst hat (Podcast)
    Schneewittchen aus femininer Sicht erzählt – ich habe schallend gelacht.

  • PS: Ich liebe dich (Buch)
    Ein Liebesroman für gemütliche Abende.

Brief an einen griechischen Freund

Lieber Athanasios,

ich freue mich sehr über deine Zeilen. Insbesondere darüber, dass ihr gesund seid.

Danke, der Nachfrage. Uns geht es sehr gut. Wir sind gesund und freuen uns über den Frühling. Endlich wieder Licht und Wärme. Ich arbeite bereits von zu Hause aus. Mein Schatz ist mit einigen wenigen Kollegen noch in der Firma vor Ort aktiv. Ich stopfe ihn mit Vitaminen voll, welche er tatsächlich auch ohne zu murren nimmt.

Ja, die Schutzmaßnahmen sind auch in Deutschland angekommen. Das öffentliche Leben wurde weitestgehend still gelegt. In München, wie auch in meinem Unternehmen, gibt es einige Coronafälle. Glücklicherweise gibt es in meinem direkten Umfeld bisher keine Erkrankungen.

Vielen Dank für deine Buchempfehlungen. Ich habe sie mir gern notiert, werde sie aber erst lesen, wenn der Spuk vorbei ist. In München ist Corona allgegenwärtig. Im Moment lese ich lieber lustige Bücher, oder aber das Buch „Ich. Erfolg kommt von innen.“ von Oliver Kahn.

Am Schlimmsten ist für mich, dass ich aktuell nicht mehr reisen kann und dass die Bibliotheken geschlossen haben.
Ich übe mich in „Gedankenhygiene“. So konzentriere ich mich auf die schönen Dinge: Zampino, meinen Garten, Bücher, gutes Essen… Noch nie zu vor war ich so froh, bei BMW zu arbeiten und ein schönes zu Hause zu haben.
Ich versuche dankbar zu sein. Dankbar, dass der Virus noch nicht in meinem Bekanntenkreis angekommen ist, dankbar das ich ein schönes und gesundes Leben habe.

Ich befürchte die Pandemie hat auch finanzielle Folgen für dich. Können wir dir helfen? Dann gib uns bitte Bescheid.

Liebe Grüße, bitte auch an Nikos, senden

M & B

Ganz wildes Kopfkino

In weniger als 34 Stunden ist es soweit, mein Welpe kommt aus Sizilien angereist. Endlich.

Die Zeit, seitdem wir uns für ihn entschieden haben, zog sich ewig. Nun – in den letzten Tagen – werde ich langsam etwas ruhiger.

Gestern dann die Schocknachricht aus Sizilien; im Rifugio ist eingebrochen worden. Hundefutter im Wert von 1000 €, Leinen und Geschirre wurden gestohlen. Wie moralisch verdorben muss man sein, um Straßenhunden das Futter zu stehlen? Allen Hunden geht es aber glücklicherweise gut und die Reise wird statt finden.

Bei dem Gedanken daran, dass Zampino etwas zugestoßen sein könnte, bin ich fast durchgedreht. Es wird allerhöchste Zeit, dass er bei uns einzieht.

Am Samstag werden wir nur circa 20°C in Bayern haben. Das bedeutet, dass es einen Temperatursturz geben wird. Ein Gewitter ist also wahrscheinlich. Und so denke ich daran, dass sich mein Hund bei einem Unwetter auf einer Fähre befindet… Dieses Warten tut mir wahrlich nicht gut.

Welpenalarm

Im Oktober 2016 mussten wir uns von Vito (Hund) und im Januar 2019 von Baghira (Kater) verabschieden. Die Stille seitdem ist unerträglich. So war es nun also wieder höchste Zeit für ein neues Familienmitglied. Wir haben uns für Zampino entschieden

Warum nun also ein Hund aus Sizilien? Es ist eine Sache des Vertrauens. Die Tierschützerin in Sizilien und die Streunerhilfe Sizilien kenne ich von Anfang an persönlich. Über Facebook sehe ich die Tiere, in welchem Zustand sie ankommen, wie sie genesen, wachsen und welche Fortschritte sie machen. Ich habe quasi eine Beziehung zu den Tieren.

Es gibt genug Hunde auf der Welt. Auch mein letzter Hund war ein Streuner. Wir hatten wundervolle gemeinsame 13 Jahre. Einen Hund aus einer Zucht kann ich mir für mich persönlich nicht vorstellen.

Aktuell beobachte ich einen kleinen Kater, welcher mit seinen Geschwistern im Alter von einem Tag(!?!) ausgesetzt und von Bianca gefunden wurde. Ein Geschwisterchen ist bereits gestorben, um die anderen drei wird noch gekämpft. Auch sie werden mit der Flasche groß gezogen. Mein Schützling hat leider ein Beinchen verloren. Wenn sich keiner für ihn interessieren sollte, hätte er bei mir gute Chancen.

Mir war es wichtig, meinen neuen Hund in seiner Umgebung kennenzulernen. Wie wächst er unter welchen Bedingungen auf, hat er bereits ernsthafte „Macken“, worauf muss ich mich einstellen? So besuchten wir ihn Ende April in Sizilien.

Entgegen meiner Hoffnung hat sich Zampino erst einmal gar nicht für uns interessiert. Er war einfach nur froh, einmal ausgiebig laufen und toben zu können. Nach ca. einer Stunde Erkundung, Party und „Zeitung lesen“ hatte er dann Zeit für uns. Er ist ein ganz normaler, neugieriger Welpe.

Die Situation im Rifiguio hat mich sehr gefordert. Die Hunde sind in einem ausgezeichnetem Zustand, sind gesund und werden liebevoll gepflegt. Und eben weil ein Hund wundervoller war als der Nächste, war ich traurig. Ein jeder von ihnen verdient ein liebevolles Körbchen.

Am nächsten Tag durften wir mit Zampino einen kleinen Ausflug machen. Die Bedingungen lauteten: nicht füttern, nicht schwimmen, kein Kontakt mit anderen Hunden (der Impfschutz war noch nicht ausreichend). Kein Problem.

Der kleine Welpe war noch nie am Strand. Was für ein Abenteuer! Einfach alles hat ihn interessiert, das trockene Laub, der krabbelnde Käfer, der wehende Grashalm… Mir war nicht bewusst, dass ich da schon längst eine Beziehung zu ihm hatte. Das bemerkte ich erst, als wir ihn im Rifugio zurücklassen mussten und er uns mit traurigem Blick hinterher schaute. Ich habe so sehr weinen müssen.

Aufgrund der Bürokratie (Impfungen / Papiere) wird er erst Anfang Juni kommen können. Seitdem zieht sich die Zeit wie Kaugummi. Und das wo ich doch am liebsten sofort mit der Ausbildung beginnen möchte. Auch wenn ich bereits Erfahrung mit einem Herdenschutzhund habe, mich mit Züchtern und Haltern unterhalten habe, habe ich doch ein wenig Respekt vor der Haltung eines Maremanno.

Auch bin ich sehr neugierig auf seine Größe. Er war im April schon groß. Seitdem sind sechs Wochen vergangen. Ich rechne mit der Größe eines Golden Retriever. Schau mer mal.

Falls du Lust hast, ihn kennenzulernen, dann schau mal hier.

Mit den Waffeln einer Frau, oder wer ist eigentlich David Garrett?

Erstmalig hörte ich vor ca. 10 Jahren von einer Bekannten von David Garett. Ein bisschen merkwürdig fand ich das ja schon; ein Geiger – in der Olympiahalle. Gehört das Genre nicht eher in die Philharmonie? Aber gut, wem es gefällt.

Ein anderes Mal sah ich ihn bei TV Total mit Stefan Raab, welcher unbedingt sein Instrument anlangen wollte. Diese Ignoranz seitens Stefan Raab regte mich seinerzeit unglaublich auf. Es schmerzt mich fast, wenn jemand meine Trompete berührt – und diese ist nicht wertvoll (nur für mich). Aber auch da, ein Geiger halt.

Ich sehe kaum fern, lese wenig Boulevardpresse und höre eher selten Radio. Insofern ist es nicht einfach, mein Bewusstsein zu erreichen. Ich ertrage die aktuelle – nennen wir es Stimmung(?) – in Deutschland nicht. In meiner Wahrnehmung sind unsere Medien im Moment undifferenziert, plakativ, schwarz-weiß-denkend und oft ohne Anstand und Benimm. Mein Medienkonsum ist daher sehr gewählt. Sollte ich mich wirklich gezielt für einen Prominenten interessieren, schaue ich bei Inas Nacht, ob er dort schon zu Gast war.

Aber wer es tatsächlich in mein Herz schafft, dem bleibe ich treu. So zum Beispiel Barabara Schöneberger, bereits seit „Blondes Gift„. Neben ihren zahlreichen Projekten (Moderation, Schauspiel, Gesang, Magazin, Kofferkollektion) hat sie nun auch einen eigenen Radiosender inklusive App. Allein die Playlists sind großartig. Die Playlist „Putzfimmel“ hat mir schon oft gut Dienste erwiesen. Ihr Podcast lautet „Mit den Waffeln einer Frau„. Während des Interviews verführt sie mit selbst gebackenen Waffeln ihre Gäste dazu, aus dem Nähkästchen zu plaudern. So eben auch David Garrett.

Neugier ist meine größte Schwäche. Und so war ich nun aus purer Neugier bei seinem Konzert. Sogar der Traummann hat mich begleitet. Das ist insofern besonders, weil ich für den Folgetag bereits auch Karten für Havasi hatte.

Die Olympiahalle ist nicht gerade meine bevorzugte Location. Auf dem Pflaster bricht man sich als Dame fast die Füße, die Getränke werden im Plastikbecher serviert und kulinarisch gibt es unleckeres Fast Food (Bratwurst & Pommes). Aber gut, München hat leider keine angemessene Alternative in dieser Größenordnung.

Meine Erwartungshaltung an den Abend war eher niedrig. Wir waren ja nur aus Neugier da. … doch dann erlebten wir ein Konzert der Superlative.

Songs von Queen, Metallica, Nirvana oder ACDC von einem Symphonieorchester oder gar einer Violine zu hören, imponierte mir sehr. Spätestens bei „Nothing else matters“ weinte ich. Bei guter Live-Musik laufen mir schnell die Tränen; was mir z.B. bei den excellenten Straßenmusikern in London doch manchmal etwas peinlich ist.

Es war eine wundervolle Titelwahl, großartige Bühnenshow, charmante Moderation und vor allen Dingen bezaubernde Musik. Auch seine Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber seinem Team, sprach mich sehr an. Mit den Umgangsformen steht und fällt bei mir jede Sympathie.
Dieser Abend war jedoch perfekt. Ich schwelgte in den Melodien und wünschte, die Zeit würde still stehen.

Als Nächstes schaue ich mir den Film Paganini an.